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Werdende Papas und Geburt – (k)eine Männersache?!

Heute geht´s ran an den Mann!

Eine Geburt ist längst kein Frauending mehr. Mittlerweile gehören werdende Papas genauso in den Kreißsaal, wie ein gekochtes Frühstücksei zum Sonntagmorgen. 

Laut meiner Umfrage möchten werdende Väter mit dabei sein, um ihren Nachwuchs genauso willkommen zu heißen und gemeinsam als Elternpaar durchzustarten. Und nicht zu vergessen: sie möchten ihre Partnerin unterstützen und ihr zur Seite stehen.

Ein Geburtsfest wird unterschiedlich durchlebt und erfahren. Die Geschlechterrolle macht den Unterschied. Während Frauen an und über ihre körperlichen Grenzen kommen (und gehen), müssen Männer eine gewisse Hilflosigkeit aushalten. Bekanntlich wissen wir längst, dass Männer evolutionäre Problemlöser sind. Doch während der Geburt wird er das Problem WEHEN unter Umständen nicht lösen können und muss schlussendlich einen inneren Kampf auf sich nehmen, um die Situation aushalten zu können.

Doch genau hier liegt ein Potenzial an persönlicher Entwicklung! Eine Frau lernt in diesen Stunden ihre weibliche – und somit ihre individuelle – Stärke kennen; während ein Mann seine weiche (hilflose) Seite kennenlernt. Dieser Prozess ist förderlich, um sich zu einem empathischen Elternteil zu entwickeln.

Mutter Natur bestempelt alle werdenden Papas mit dem Couvade-Syndrom. Couva….was?

Es ist eindeutig bewiesen, dass Männer mit ihren Partnerinnen gemeinsam schwanger gehen.

Durch die extreme Hormonveränderung „verwandeln“ sich nicht nur die Damen körperlich, sondern auch die Männer. Schwangerschaftssymptome, wie Heißhungerattacken, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen werden ihn ebenfalls begleiten und gleichzeitig schiebt Mutter Natur einen Riegel vor das männliche Hormon Testosteron. Schließlich soll er ja ab jetzt nicht mehr attraktiv für andere Frauen sein.

Mann + Frau = gemeinsam schwanger – Wir werden das Kind schon gemeinsam schaukeln!

Gemeinsam sind Paare schwanger (körperlich, wie auch in Eurer persönlichen Gefühlswelt) und trotzdem erlebe ich in meinem Hebammenalltag die „Neun-Monats-Aufmerksamkeit“ jeder Schwangeren; während Männer einen Schulterklopfer, ein gemeinsames Bierchen unter Freunden oder eine kurze familiäre Anerkennungshymne erleben. Mehr nicht?

Deshalb gibt es nun zum Ende einen ultrawichtigen Hebammentipp von mir, damit partnerschaftliche Missverständnisse vor der Kreißsaaltür bleiben.

Mein Hebammentipp Schwangere setzten (selbstverständlich) voraus, dass ihr Partner während der Geburt dabei ist. Aufgrund eigener Überzeugung bekommt das Thema keinen Platz in der Paarkommunikation. ABER mal unter uns, Mädels: Du willst doch auch (offiziell) gefragt werden, ob Du ihn heiraten möchtest, oder?